Presseinfos „1 Jahr Tönnies-Lockdown“

Corona-Familienalltag - eine Kolumne (Teil 4)

Die Kreisfamilienzentren Schloß Holte- Stukenbrock, Herzebrock-Clarholz, Langenberg und das Stadtfamilienzentrum Rheda-Wiedenbrück schreiben wöchentlich eine Art kleine Kolumne, die Gedanken, Ideen und Impulse für den Familienalltag in Pandemiezeiten enthält. Zum vierten Teil hat sich Marion Wiesbrock-Döinghaus aus dem Kreisfamilienzentrum Langenberg Gedanken gemacht und ist der Frage nachgegangen...

Homeschooling – Wie kann das gehen?

Die Osterferien sind vorbei und Sie werden ihr Kind noch einige Wochen  im Homeschooling begleiten müssen. Schulöffnungen sind ab dem 4. Mai geplant, aber erst einmal nur für die Abschlussklassen.

Viele Eltern sind nun angespannt. Schafft mein Kind den Schulstoff? Kann es im Sommer mühelos in die nächsthöhere Klasse wechseln?

Nicht immer gibt es die Möglichkeit, die Kinder beim Lernen zu begleiten. Und auch in dieser Zeit zeigt sich, wie unterschiedlich Kinder und Jugendliche arbeiten.  Die einen machen alles alleine, die anderen brauchen eine Bezugsperson um die Hausaufgaben zu erledigen. „Das ist machbar, für unser Kind kein Problem oder eine große Katastrophe.“ Irgendwo dazwischen werden Sie sich mit Ihrer Familie wieder finden. Aber eines ist klar. Alle sitzen im selben Boot.

Was ich Ihnen auf jeden Fall empfehlen kann, ist Ruhe zu bewahren und zu entschleunigen. Verrsuchen Sie tägliche Lernzeiten einzuführen, denn so ist es für Ihr Kind klar, wann und wie lange gelernt wird. Melden Sie der Schule zurück, wenn die Lernaufgaben für die Kinder zu viel sind. Für Lehrer ist es schwer einzuschätzen wie viel Zeit die geforderten Aufgaben in Anspruch nehmen. Vielleicht geht es vielen Eltern in der Klasse Ihres Kindes ähnlich.

Für Grundschulkinder ist es leicht kleine Spiele zum lernen mit in den Alltag zu integrieren: Im Bereich Plus-und Minusaufgaben und dem kleinen Einmaleins kann man gut mit einem kleinen Kirschkernsäckchen arbeiten. Das ist besser als ein Ball, es springt nicht weg. Werfen Sie das Säckchen und stellen Sie Aufgaben dabei. Ihr Kind kann dann das Säckschen mit der Antwort zurückwerfen.

Oder eine zweite Möglichkeit, die sehr leicht umzusetzen ist, aber Ihr im Training hält: Üben Sie zählen beim Treppe steigen oder beim Spaziergang. Ob vorwärts oder rückwärts – es macht Spaß.

Zur Förderung der Rechtschreibung können Sie mit Ihren Kinder buchstabieren üben. Wenn die Eltern auch buchstabieren, macht es doppelt Spaß. Außerdem lieben Kinder Wettspiele – da kann man sich schnell eines dazu passend ausdenken. Jede Übung für die Schule macht Kindern mehr Spaß, wenn die Eltern dabei aktiv sind.

Kinder in der Grundschule sollen viel lesen. Da kann ich Ihnen diese Bücher empfehlen: „Erst ich ein Stück, dann du.“ Diese Vorlesebücher haben immer kurze Passagen, die das Kind lesen soll/ kann. So wird die Lesefähigkeit spielerisch gefördert.

In den weiterführenden Schulen sind die Grundlagen gelegt. Wenn Sie zusätzlich zum Homeschooling unterstützen wollen, dann fragen Sie Vokabeln ab. Die Vokabeln, die jetzt gelernt werden müssten, sind die Grundlage für die kommenden Schuljahre und lassen sich nicht so leicht nacharbeiten.

Und bei allem was Sie tun, haben Sie immer im Blick: Die Schule ist jetzt nicht das Wichtigste. Der Halt in der Familie, die gemeinsamen Aktivitäten und das füreinander da  sein können diese Zeit auch zu einer wertvollen, unvergesslichen Zeit für Sie und Ihre Familie machen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit.

Ihre Marion Wiesbrock - Döinghaus

Homeschooling - Wie soll das gehen?