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Fachtagung Jugendphänomen Cannabis in Werther

Etwa jeder 12. Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren hat schon Erfahrungen mit Cannabis – bei den jungen Erwachsenen ist es sogar jeder Dritte. Damit ist Cannabis die illegale Jugenddroge Nummer ein und für die Caritas Sucht- und Drogenhilfe im Kreis Gütersloh auch eines der größten Beratungsthemen. Seit Jahren beraten wir sehr viele Klienten, die mit einer juristischen Auflage aufgrund von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz zu uns kommen. Die Zahlen sind auf einem konstant hohen Niveau“, weiß Peter Köching, Leiter der Caritas Sucht- und Drogenhilfe, aus eigener Erfahrung zu berichten. „Darüber hinaus wenden sich regelmäßig auch Einrichtungen der Jugendhilfe und des Bildungssystems an uns und fragen nach Rat, weil sie gerade von cannabiskonsumierenden Jugendlichen in ihren Einrichtungen erfahren haben.“

Da es seit langer Zeit einen guten Kontakt zur Regionalstelle Nord des Kreises Gütersloh- Abteilung Jugend gibt, entstand schnell die gemeinsame Idee eines regionalen Fachtages zum Umgang mit dem Jugendphänomen Cannabis. Eingeladen waren Akteure aus Borgholzhausen, Halle, Steinhagen und Werther. Rund 50 Personen von Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen und Behörden sind dieser Einladung gefolgt. Fachliche Unterstützung kam zudem vom Kriminalkommissariats Opferschutz und Kriminalprävention der Polizei Gütersloh.

Das Vormittagsprogramm wurde geprägt durch Impulsvorträge und Diskussionsrunden: So berichtete Vanessa Ogan, Kriminaloberkommissarin bei der Kreispolizeibehörde Gütersloh, über rechtliche Aspekte rund um den Cannabiskonsum und diesbezügliche Rechte und Pflichten von pädagogisch und sozial handelnden Akteuren. Peter Köching, Leiter der Sucht- und Drogenhilfe des Caritasverbandes, sprach im Anschluss über Gründe und Funktionen des Cannabiskonsums für junge Menschen und erklärte, wie Veränderungen im Konsumverhalten der Betroffenen gelingen können.

Am Nachmittag stand die Vernetzung der Anwesenden im Mittelpunkt: Wie kann ein soziales Netzwerk angemessen auf das Phänomen des jugendlichen Cannabiskonsums reagieren. In drei lokalen Arbeitsrunden (Halle, Steinhagen, Werther-Borgholzhausen) wurden die unterschiedlichen Perspektiven und Aufgaben der verschiedenen Akteure diskutiert und vorhandene Strukturen überprüft.

Die Teilnehmenden zogen direkt im Anschluss an die Veranstaltung ein erstes positives Fazit: Ein guter Impuls für die berufliche Arbeit und regionale Vernetzung. Nun geht es für die Organisatoren des Tages um Torsten Grüter (Kreis Gütersloh) und Lars Riemeier (Caritas Fachstelle für Suchtvorbeugung) um die Detailauswertung und die weiteren Schritte.

Peter Köching (Leiter der Caritas Sucht- und Drogenhilfe) erklärte in seinem Vortrag, warum Jugendliche Cannabis konsumieren und wie man bei Ihnen eine Veränderung des Konsumverhaltens erreichen kann.