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Caritas übernimmt Altenzentrum St. Anna Verl

Der Caritasverband für den Kreis Gütersloh hat das Altenzentrum St. Anna Verl übernommen. Es trägt nun den Namen „Caritas-Haus St. Anna“. Rückwirkend zum 1. Januar 2018 ist die Trägerschaft von der katholischen Kirchengemeinde St. Anna auf den Caritasverband übertragen worden. Pfarrer Karl-Josef Auris betonte, dass die Caritas von Anfang an der Wunschkandidat für die Fortführung des Hauses gewesen sei. Mit der Übernahme sind auch ambitionierte Neubauplanungen verbunden.

Bereits seit Mitte 2016 war der Caritasverband nach Worten von Vorstand Matthias Timmermann in dem Altenzentrum als so genannter „Geschäftsbesorger“ aktiv. In dieser Funktion hat der Verband beispielsweise Verwaltungsaufgaben erledigt oder Pflegesatzverhandlungen geführt. Nach und nach seien die Überlegungen gereift, das Altenzentrum – derzeit 98 Plätze – vollständig zu übernehmen. Zu den Gründen sagte Pfarrer Auris, dass es einer Menge Know hows bedürfe, um ein Haus dieser Größe zu führen. Kirchenvorstand und Pfarrer könnten dies nur mit enormem Aufwand leisten. „Insofern sind wir froh, dass Haus in Pflegeprofi-Händen zu wissen“, so Auris. Brigitte Gnegel (Kirchenvorstand) unterstrich, dass sich die Verler Bevölkerung mit dem Wechsel identifizieren werde. St. Anna sei in der Wahrnehmung der Menschen immer schon Caritas gewesen. „Man unterscheidet da nicht.“

Für die Bewohner ändert sich vorerst wenig – außer dass das Caritas-Haus St. Anna noch attraktiver wird. Einrichtungsleiter Jürgen Mertes stellte Pläne vor, wonach auf dem rückwärtigen Teil des Grundstücks ein dreigeschossiger Neubau mit 48 Zimmern entstehen wird. Dieser dockt an den bestehenden, rot verklinkerten Trakt aus 1990 an, der wiederum nach und nach saniert wird. Schon in drei bis vier Monaten soll der erste Spatenstich gesetzt werden.

Die beiden Gebäudeteile werden künftig die Bewohnerzimmer beherbergen. Nach der Fertigstellung (voraussichtlich Ende 2019) bietet das Caritas-Haus St. Anna 93 Plätze. Die vom Wohn- und Teilhabegesetz vorgeschriebene Einzelzimmerquote von 80 Prozent wird dann erfüllt sein. Dieser Vorgabe könne das Haus derzeit  noch nicht gerecht werden, so Einrichtungsleiter Jürgen Mertes. Er betonte, dass trotzdem kontinuierlich mehr als 95 Prozent der Plätze belegt seien. „Das zeigt, dass sich die Seniorinnen und Senioren hier wohlfühlen.“

In dem Altbautrakt – dem früheren Krankenhaus –  wird es nach dem Umbau keine Bewohnerzimmer mehr geben. Aber auch hier sind laut Vorstand Timmermann sehr konkrete Ideen zur künftigen Nutzung entwickelt worden: Es sei vorstellbar, dass die Caritas-Tagespflege St. Anna sowie die Caritas-Sozialstation hier einziehen. Möglicherweise bietet die Caritas auch seniorengerechte, barrierefreie Mietwohnungen an.

Für Kerstin Pleus (Fachbereichsleitung „Leben und Wohnen im Alter“) ist die Übernahme des Altenzentrums ein konsequenter Schritt, um die umfassenden Betreuungs- und Pflegeleistungen der Caritas endgültig zu komplettieren. Mit den Sozialstationen in Verl und Kaunitz – beide betreuen zusammen gut 400 Pflegebedürftige – war die Caritas bisher schon im ambulanten Bereich flächendeckend präsent. „Jetzt bieten wir alles aus einer Hand an.“

Die Beschäftigungsverhältnisse der 125 Mitarbeiter werden in bestehender Weise fortgeführt. Ihr Arbeitgeber ist nur nicht mehr die Kirchengemeinde St. Anna Verl, sondern der Caritasverband für den Kreis Gütersloh. Der Verband wächst damit auf gut 700 Mitarbeitende und zählt zu den größten regionalen Arbeitgebern im pflegerischen und sozialen Sektor.

Weitere Informationen unter www.st-anna-verl-altenzentrum.de 

Unser Bild zeigt von links: Brigitte Gnegel, Pfarrer Karl-Josef Auris, Caritas-Vorstand Matthias Timmermann, Inge Beckervordersandforth und Alfred Genet (Heimbeirat), Einrichtungsleiter Jürgen Mertes, Beigeordneter Heribert Schönauer sowie Kerstin Pleus (Fachbereichsleitung Leben und Wohnen im Alter beim Caritasverband).