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Ehrenamtliche Lernbegleitungen schenken Zeit

Schloß Holte-Stukenbrock.Als der Ruhestand näher rückte, überlegte sich Maria Brockmeier, wie sie ihre neu gewonnene freie Zeit am besten gestalten könnte – und fand für sich die passende Lösung: Einen Teil der Zeit nutzt sie für sich selbst. Einen weiteren Teil verbringt sie bei ihrem Nebenjob. Und den dritten Teil schenkt sie gerne anderen Menschen: „Das ist die Zeit, in der ich meinem Ehrenamt nachgehe“, führt sie aus. Als ehrenamtliche Lernbegleiterin trifft sie sich einmal in der Woche mit Kindern und Jugendlichen der Michaelschule in Schloß Holte.

Bei den „Lernbegleitungen“ handelt es sich um ein generationenübergreifendes Projekt der Caritas Gütersloh. Dabei unterstützen Ehrenamtliche die Kinder in ihrer schulischen Entwicklung. Sie erklären ihnen zum Beispiel den Lernstoff, lesen mit ihnen oder unterstützen sie bei der Verbesserung der Sprachkenntnisse. Maria Brockmeier betreut aktuell ein elfjähriges Kind mit Fluchthintergrund aus dem Iran. Zusammen erledigen sie Hausaufgaben oder spielen Gesellschaftsspiele. „Der Junge kann schon sehr gut Englisch sprechen und liebt es, wenn wir etwas in dieser Sprache lesen oder spielen.“

Die Lernbegleitungen werden von der Stabsstelle Ehrenamt der Caritas Gütersloh ausgewählt, begleitet und betreut. Die Kinder und Jugendlichen kommen über die Klassenleitungen bzw. die Mitarbeitenden der Schulsozialarbeit – die an den Grundschulen in Schloß Holte-Stukenbrock ebenfalls von der Caritas sind – in das Projekt. „Es ist wichtig, das Erwachsene und Kinder zu einander passen“, erklärt Schulsozialarbeiterin Victoria Doths den Prozess. „Nur so kann langsam ein Vertrauensverhältnis entstehen.“ Ihre Kollegin Katrin Dechange aus der Stabsstelle Ehrenamt ergänzt: „Oft bringen die Kinder ein ‚Päckchen‘ mit, weswegen sie ja auch ausgewählt wurden. Damit wir unsere Ehrenamtlichen nicht überfordern, bieten wir regelmäßig Beratung und Weiterbildung an.“

Manchmal braucht es Geduld, um solch eine Beziehung aufzubauen – das weiß auch Doris Wolf, eine weitere ehrenamtliche Lernbegleitung. „Die Kinder haben oft eine Geschichte, für die wir als Lernbegleiter Geduld und Einfühlungsvermögen benötigen.“ Doris Wolf engagiert sich – wie auch ihr Mann Lothar – schon seit einigen Jahren in dem Projekt. „Lernbegleiter müssen keine ausgebildeten Pädagogen sein, aber sie sollten ein gesundes Interesse an Kindern haben.“ Bis zu den Sommerferien betreute Doris Wolf einen Jungen aus der Ukraine, der nun auf eine weiterführende Schule geht.

Auch wenn das Miteinander mit den Kindern manchmal herausfordernd sein kann, wissen die Ehrenamtlichen, warum sie sich engagieren: „Es ist schön, weiterhin gebraucht zu werden. Der Kontakt zu den jungen Menschen hält mich selbst jung“, so Maria Brockmeier. Lothar Wolf ist vom Potenzial der Jungen und Mädchen beeindruckt: „Die Kinder haben es oft schwer im Leben, und gleichzeitig steckt in ihnen so viel, das gesehen und gefördert werden will. Dazu will ich meinen Beitrag leisten.“

Die Stabsstelle Ehrenamt freut sich über weitere Lernbegleitungen, die das Team verstärken und etwas Zeit schenken möchten.

Weitere Informationen und Anmeldung bei Katrin Dechange: Telefon: 05242  4082-0 oder E-Mail: ehrenamt(at)caritas-gt.de