Kreis Gütersloh.Der Caritasverband Gütersloh möchte das Ehrenamt weiter stärken und ausbauen. Das war eine der Kernaussagen bei der Delegiertenversammlung im Haus der Caritas in Rheda-Wiedenbrück. „Gerade in der heutigen Zeit braucht die Gesellschaft ein gut funktionierendes Ehrenamt und dafür förderliche Strukturen“, sagte Caritas-Vorstand Volker Brüggenjürgen. Eine wichtige Rolle werde dabei die neue Geschäftsstelle des Verbandes spielen. Im Juli ziehen die Mitarbeitenden der Verwaltung in die Friedrich-Ebert-Straße in Gütersloh ein. Gleichzeitig werden damit die Räume des bisherigen Standortes in der Gütersloher Königstraße für den Fachbereich „Sucht und Integration“ frei.
Der neue Standort Friedrich-Ebert-Straße 31 soll nicht nur als Arbeitsstätte der Caritas-Mitarbeitenden dienen, sondern auch ein Ort der Begegnung für Menschen mit und ohne Behinderung sein. „Wir möchten als Caritasverband ein Teil der Stadtgesellschaft sein und stellen daher im Abendbereich unsere barrierefreien Räumlichkeiten im Erdgeschoss interessierten Gruppen zur Verfügung“, erläuterte Vorstand Sascha Busert den Anwesenden.
Ein weiteres Ziel des neuen Standortes ist es, den Austausch unter den Freiwilligen noch intensiver zu begleiten und zu fördern. „Der Caritasverband hat seine Ursprünge im Ehrenamt. Und es ist eine wichtige Säule für uns als Wohlfahrtsverband. Deshalb soll das neue Gebäude auch ein Haus der Ehrenamtlichen sein“, sagte Volker Brüggenjürgen. Aktuell gibt es rund 1.500 Ehrenamtliche in den unterschiedlichsten Bereichen. Diese werden zentral von hauptamtlichen Mitarbeitenden der Stabsstelle Ehrenamt koordiniert und fachlich begleitet. Das freiwillige Engagement reicht dabei von Caritas-Konferenzen in den Kirchengemeinden, über die Reisebegleitung auf den Caritas-Seniorenreisen bis zu der Betreuung von Pflegebedürftigen in der Tagespflege oder der stationären Pflege. Darüber hinaus gibt es Aktive in verschiedenen Einzelprojekten wie der „EULE“ (Jugendliche unterrichten ältere Menschen) oder als „Lernbegleitungen“ (Erwachsene unterstützen Schulkinder).
Mit dem Begegnungscafé „Aber bitte mit Sahne“ ist bereits jetzt ein konkretes Angebot für Menschen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, geplant. „In Rheda-Wiedenbrück erfreut sich dieses Angebot bereits einer großen Nachfrage, weshalb wir das Café ab Herbst auch in Gütersloh – in der neuen Geschäftsstelle – anbieten werden“, fasste Brüggenjürgen zusammen.
Ein weiteres Thema bei der Delegiertenversammlung war die positive Entwicklung des Caritasverbandes. Trotz der vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen sei der Verband gut aufgestellt, machte Karl-Heinz Klaus, Vorsitzender des Caritasrates, deutlich. Die beiden Vorstände erinnerten in ihrem Tätigkeitsbericht unter anderem an die stimmungsvollen Feierlichkeiten zum 60-jährigen Jubiläum 2024. „Das Jubiläum hat das Wir-Gefühl noch gestärkt“, sagte Sascha Busert.