Rietberg. Eigentlich sollte auf dem Campus der Caritas Rietberg gegrillt, gelacht und gemeinsam gefeiert werden – unter freiem Himmel, mit bunten Sonnenschirmen und dem Duft von Bratwurst in der Luft. Doch das Wetter hatte andere Pläne. Was zunächst wie ein Rückschlag wirkte, wurde dank spontaner Organisation und echtem Teamgeist zu einem ganz besonderen Nachmittag: Das Grillfest der Caritas-Seniorenwohngemeinschaften Rietberg wurde kurzerhand nach drinnen verlegt – und wurde genau dort zum vollen Erfolg.
Eingeladen waren nicht nur die Bewohner:innen der Senioren-WGs, sondern auch die Mieter:innen des benachbarten Service-Wohnens. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Wohngruppe umgestaltet: Möbel wurden verrückt, Tische aufgestellt, Sitzgelegenheiten geschaffen – für rund 50 Gäste. Unterstützt von Mitarbeitenden der Pflege zogen Mieter:innen aus dem Service-Wohnen neugierig in die WG ein – einige zum ersten Mal. Die Reaktion: Überraschung und Begeisterung. „Wir wussten gar nicht, dass es hier so schön ist“, war mehrfach zu hören.
„Uns war wichtig, auf ungezwungene Weise miteinander ins Gespräch zu kommen und Begegnung zu ermöglichen“, erklärt Dorothee Beckord, stellvertretende Pflegedienstleitung. „Viele Menschen haben Vorbehalte gegenüber dem Leben in einer Senioren-WG – wir wollten zeigen, wie herzlich, lebendig und offen es hier zugeht.“
Auch Marzena Tessikowski, Pflegedienstleitung, betont die Bedeutung der Nähe zwischen Service-Wohnen und Senioren-WG: „Anlässe für den Umzug vom Service-Wohnen in die nahegelegene WGs sind meistens eine Erhöhung des Pflegebedarfes. Die Wohngruppe bietet mehr Autonomie als ein „klassisches Altenheim“ auch die kleineren Personengruppen vermitteln ein familiäres Umfeld. Die schon vertraute Umgebung und das bestehende Netzwerk vor Ort kann dabei helfen, diesen Schritt leichter zu gehen.“
Bei leckeren Salaten, frischer Bratwurst und hausgemachten Kleinigkeiten entwickelten sich schnell angeregte Gespräche. Alte Bekannte trafen sich wieder, neue Kontakte wurden geknüpft. Es wurde gelacht, erzählt – und das WG-Leben konnte ganz authentisch erlebt werden. Am Ende gingen viele Gäste mit einem Lächeln und den Worten „Was war das schön“ nach Hause.
„So ein Nachmittag zeigt, wie lebendig unser Campus ist“, sagt eine Mitarbeitende der Caritas. „Pflege ist nicht nur Versorgung – Pflege ist Beziehung, Begegnung und Teilhabe.“ Das Fest hat dies auf besonders herzliche Weise erlebbar gemacht – ganz egal, wie das Wetter draußen war.