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Kindertrauergruppe bietet Raum für Trauer und Gemeinschaft

Kreis Gütersloh. Der Tod eines Elternteils, von Geschwistern, Großeltern oder Freunden gehört zu den wohl schwersten Erfahrungen, die ein Kind durchleben kann. Der Caritasverband für den Kreis Gütersloh bietet eine besondere Trauergruppe an, in der Betroffene unterstützt werden, das Geschehene zu verarbeiten. Das Angebot gibt es seit 14 Jahren. Die Teilnehmenden von damals sind inzwischen erwachsen geworden.

Die Trauergruppe bietet einen geschützten Raum, in dem Kinder ab sieben Jahren ihre Gefühle und Gedanken über den Verlust eines geliebten Menschen aussprechen können. Unter der Leitung der beiden erfahrenen Kindertrauerbegleitungen Thomas Plugge und Mechtild Reker können sie in einer vertrauensvollen Umgebung trauern, spielen und füreinander da sein. Zentraler Ort ist dabei ein selbstgebautes Tipi auf dem Biohof Frenser im Rheda-Wiedenbrücker Ortsteil Lintel. Die beruhigende, fantasievolle Atmosphäre des Zeltes soll es den Kindern leichter machen, sich mitzuteilen.

„Unsere Gruppe möchte den Betroffenen helfen, ihre Trauer zu verarbeiten und gleichzeitig neue Freundschaften zu schließen“, erklärt Thomas Plugge. Seine Kollegin Mechtild Reker ergänzt: „Kinder trauern anders als Erwachsene. Sie wollen nicht immer nur über das Erlebte sprechen. Deshalb gibt es bei unseren Treffen ruhigere wie auch aktivere Phasen.“

Zunächst wird über die aktuelle Situation der Trauernden gesprochen. In gemeinsamen Aktionen wird zum Beispiel etwas gebastelt oder gestaltet. Danach essen die Jungen und Mädchen zusammen. Als Abschlussritual zünden sie eine Kerze für die Verstorbenen an. „Man kann hier über alles reden“, erzählt ein Kind aus der Gruppe. „Hier können wir entspannt und einfach normal sein“, stimmt ein anderes zu.

Wie lange die Jungen und Mädchen in der Gruppe bleiben, legen diese im Laufe der Zeit selbst mit fest. „Manche Kinder waren jahrelang bei uns, weil sie sich hier wohlgefühlt haben“, berichtet Mechtild Reker. Oft entstehe zwischen Jüngeren und Älteren sogar ein Verhältnis wie zwischen Geschwistern, die sich gegenseitig unterstützten.

Bei dem Angebot wird auch der hinterbliebene Elternteil miteinbezogen. Thomas Plugge: „Zwar nehmen die Erwachsenen nicht an der Gruppenstunde teil, aber die gemeinsame Fahrtzeit beim Bringen und Abholen ist ein wichtiger wiederkehrender Moment zwischen Kind und Elternteil.“ Zudem findet alle acht Wochen ein Treffen für die Angehörigen statt. Dabei geht es um die Frage, wie sie mit der Trauer ihres Kindes umgehen können.

Die Trauergruppe für Kinder trifft sich an jedem vierten Mittwoch im Monat mittwochs von 16 bis 18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind jederzeit möglich. Weitere Informationen:  Thomas Plugge, Tel. 05242-1821120 oder Thomas.Plugge(at)caritas-gt.de