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Tabakpräventionsparcours beim Wertkreis Gütersloh

Rauchen ist weiterhin Todesursache Nr. 1 bei den vermeidbaren Risiken – trotz sinkender Raucherzahlen laut aktuellem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung. Zudem gibt es insbesondere bei jungen Rauchern eine statistische Verbindung zu Bildungsstand und sozialen Merkmalen: so rauchen mehr Menschen mit einer betrieblichen Ausbildung als mit einem Studium. Hinzu kommen in den letzten Jahren neue Rauchprodukte wie Shishas und E-Zigaretten. Damit bleibt Rauchen weiterhin ein gesellschaftliches Thema.

Aus diesem Grund war nun der Präventionsparcours der NRW-Landesinitiative „Leben ohne Qualm“ (LoQ) zu Gast im Wertkreis Gütersloh. Organisiert und moderiert wurde der Parcours in Kooperation mit der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Caritas. „Eigentlich ist der Parcours an Regelschulen in NRW unterwegs“, erklärt Rebecca Hillebrand vom Wertkreis die Besonderheit des Projekts. „Gemeinsam mit der Caritas wollen wir einen neuen Weg gehen und Tabakprävention inklusiv gestalten. Leicht verändert soll der Parcours mit fünf Stationen auch Menschen mit Handicap die Möglichkeit geben, sich mit dem Thema Rauchen interaktiv auseinanderzusetzen.“ 30 Beschäftigte und Teilnehmende des Bildungsbereichs des Wertkreises im Alter von 18 bis 55 Jahre folgten dem Angebot und setzen sich mit den Motiven und Risiken des Rauchens auseinander.

So wurden an einer Station Fotos der Teilnehmenden gemacht, die mithilfe einer speziellen Software dann 15 Jahre älter gemacht wurden, einmal als Nichtraucher und einmal als Raucher. „Schadstoffe im Tabakrauch wie Nikotin, Kohlenmonoxyd, Teer bewirken, dass die Haut nicht mit den nötigen Nährstoffen versorgt wird und ihre Geschmeidigkeit verliert“, weiß Lars Riemeier von der Fachstelle für Suchtvorbeugung über die Risiken des langjährigen Tabakrauchens.

An der „Schadstoffzigarette wurde dann auf die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs näher eingegangen: er enthält ca. 4800 chemische Substanzen. Über 250 dieser Verbindungen sind giftig. Davon sind mindestens 90 krebserregend. An einer weiteren Station testet die Teilnehmenden, wer einen „längeren Atem“ hat – Raucher oder Nichtrauer. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Kondition bei Rauchenden schneller auf der Strecke bleibt.

Nach Abschluss des Projektes zogen Caritas und Wertkreis ein positives Fazit dieses ersten inklusiven Präventionsparcours im Kreisgebiet: Der so gestaltete Parcours bietet Menschen mit Behinderung eine gute Möglichkeit, sich erlebnisorientiert mit den Risiken des Rauchens auseinanderzusetzen und sie damit zu stärken, nicht mit dem Rauchen anzufangen oder mit dem Rauchen wieder aufzuhören. Beide Partner wollen diese guten Erfahrungen auch für die weitere Zusammenarbeit nutzen.

„Hast du Puste?“ – Maria muss zeigen, dass sie eine gesunde Lunge hat und einen kleinen Ball in den Korb pusten. Cornelia Boehlau vom Wertkreis und Katharina Haferkemper von der Caritas helfen ihr dabei.