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Tagespflege: Spatenstich in Wiedenbrück

Noch geben Bagger und Planier-Raupe den Takt vor. Aber in knapp einem Jahr ist von der Baustelle an der Rietberger Straße 92 in Rheda-Wiedenbrück nichts mehr zu sehen. Bis Frühjahr 2015 entsteht hier ein Wohnhaus für junge und alte Menschen mit und ohne Behinderung. Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Gütersloh wird allein acht Wohnungen nutzen. Zudem wird der Caritasverband für den Kreis Gütersloh eine Tagespflege für Senioren etablieren.

Vertreter der Lebenshilfe, der Caritas und der Stadt Rheda-Wiedenbrück setzten nun gemeinsam mit den Privatinvestoren Miro und Isabel Santak und dem Planer, Architekt Matthias Nopto, den ersten Spatenstich. Mechtild Gräfin von Kerssenbrock (Vorsitzende der Lebenshilfe Kreisvereinigung) wünschte dem neuen Wohnzentrum den Geist „eines gemischten Hauses“, in dem Berührungsängste von Nicht-Behinderten gegenüber Menschen mit Behinderung keine Rolle spielen.

Die Fakten: Auf dem gut 1850 Quadratmeter großen Areal errichten die Eheleute Santak ein zweigeschossiges Gebäude mit Staffelgeschoss. Nach der Fertigstellung im Frühjahr 2015 bietet der Caritasverband im Erdgeschoss eine Tagespflege mit 18 Plätzen für Seniorinnen und Senioren an. Neben der Tagespflege in Verl wird in Rheda-Wiedenbrück somit die kreisweit zweite Caritas-Tagespflege entstehen. Vorstand Matthias Timmermann: „Wir schaffen mit diesem interessanten Betreuungsangebot für ältere Menschen eine gute Ergänzung zu der ambulanten Pflege in Rheda-Wiedenbrück.“ Tagespflege ermögliche einen längeren Verbleib hilfebedürftiger Menschen in der häuslichen Umgebung und trage zudem zur Entlastung der pflegenden Angehörigen bei. Derzeit pflegt und betreut die Caritas gut 230 alte und kranke Menschen im Stadtgebiet.

Die Lebenshilfe nutzt in dem neu geplanten Gebäude acht Zwei-Raum-Wohnungen für Mieter mit geistigen und/oder weiteren Behinderungen. Sie sollen mit Unterstützung der Lebenshilfe-Mitarbeiter selbstständig und selbstbestimmt in einem ganz normalen – eben „gemischten“ – sozialen Umfeld leben können. Karl Rustige (Geschäftsführer der Lebenshilfe Gütersloh) unterstrich, man habe bereits mit einer ähnlichen Hausgemeinschaft in Gütersloh sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Lebenshilfe unterstützt aktuell 40 Menschen mit Behinderungen bei der eigenständigen Lebensgestaltung.

Und so wird die „soziale Mixtur” in dem neuen Wohnzentrum komplett: Die Investoren Miro und Isabel Santak planen, einen Teil des Hauses auch auf dem freien Wohnungsmarkt anzubieten. Demnach sollen je zwei Wohnungen an Mieter mit und ohne Wohnberechtigungsschein vergeben werden. „Damit schaffen wir die gemischte Nutzung durch behinderte und nicht behinderte Bewohner”, so Isabel Santak. Zudem wird es einen offenen „Lebenshilfe-Treff“ geben, der von allen Menschen der Stadt genutzt werden kann, die Kontakt zu behinderten Menschen haben möchten. Hierzu steht im Erdgeschoss eine Wohnung zur Verfügung. 

Bürgermeister Theo Mettenborg jedenfalls sparte nicht mit Lob für das Projekt und sagte die Unterstützung der Politik zu. Das Planungsbüro Nopto sei ein „Garant für gelungene Architektur”.  An der Rietberger Straße entstehe ein „Projekt für die Menschen dieser Stadt“. Deshalb fließen auch Fördermittel mit ein. Ein Teil der Bausumme wird aus dem Topf der Wohnungsbauförderung gedeckt.

Setzen den ersten Spatenstich für das neue Wohnzentrum an der Rietberger Straße in Wiedenbrück (von links nach rechts): Willi Klenner (Stadt Rheda-Wiedenbrück), Karl Rustige (Geschäftsführer Lebenshilfe Kreisvereinigung Gütersloh), Bürgermeister Theo Mettenborg, Architekt Matthias Nopto, Investorin Isabel Santak, Caritas-Vorstand Matthias Timmermann, Mechtild Gräfin von Kerssenbrock (Vorsitzende der Lebenshilfe Kreisvereinigung), Bruno Depenbusch (Fachbereichsleitung Pflege Caritasverband), Andreas Tölle, Tobias Röwekamp (beide künftige Bewohner) sowie Hermann Tölle und Christina Tölle (Eltern von Andreas Tölle).

So wird sich das neue Wohnzentrum mit Blick von der Rietberger Straße aus präsentieren.