Mit seinem „Caritas-Haus“ plant der Caritasverband für den Kreis Gütersloh eine neue Anlaufstelle für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen in Langenberg. Als eine Art Service-Center wird das „Caritas-Haus“ eine Tagespflege, zwei Senioren-Wohngemeinschaften, eine Sozialstation und fünf seniorengerechte Wohnungen beherbergen. Im Frühjahr 2017 soll das Caritas-Haus eingeweiht werden. Die Pläne wurden jetzt (Freitag, 8. Mai 2015) im Rathaus Langenberg vorgestellt.
Entstehen wird das Haus auf dem Baugebiet „Haselkamps Wiese“ nördlich des Langenberger Dorfplatzes. Die zentrale Lage ist mit Bedacht gewählt. Caritas-Vorstand Matthias Timmermann: „Es ist uns enorm wichtig, dass Menschen auch im Alter am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.“ Das Caritas-Haus will er auch als Bekenntnis dafür verstanden wissen, dass „die Caritas mit ihrem Versorgungsangebot ins Land geht und auch die eher kleinen Gemeinden im Blick hat“.
Die Fakten: Im Erdgeschoss wird eine Tagespflege eingerichtet. Auf einer Gesamtfläche von 350 Quadratmetern sind 18 Plätze geplant. Montags bis freitags werden die Tagesgäste bis in die Nachmittagsstunden von qualifizierten Pflegekräften betreut und umsorgt. Am Ende des Tages kehren sie in ihre gewohnte Umgebung zurück. Einen Fahrdienst wird die Caritas vorhalten.
Im Obergeschoss sollen zwei Senioren-Wohngemeinschaften mit jeweils neun Plätzen entstehen. Die Bewohner leben hier in einer familienähnlichen, überschaubaren Gemeinschaft zusammen. 18 Einzelzimmer jeweils mit eigenem Bad/WC, Telefon- und TV-Anschluss stehen zur Verfügung. Hinzu kommen großzügig zugeschnittene Gemeinschaftsräume. Die Gesamtfläche der Senioren-WGs beträgt gut 900 Quadratmeter.
Das Caritas-Haus wird auch die neue Sozialstation beheimaten. Von hier aus soll die ambulante Pflege von alten und kranken Menschen in Langenberg und Umgebung koordiniert werden. Derzeit werden die Langenberger Patienten noch von der Caritas-Sozialstation in R¬ietberg betreut. Caritas-Vorstand Matthias Timmermann betont, dass die Niederlassung in Rietberg bestehen bleibe und die dortigen Patienten weiterhin versorgen werde. Laut Bruno Depenbusch, Fachbereichsleiter Pflege, gibt es nach der Aufteilung nicht mehr eine größere, sondern zwei kleinere Einheiten – mit dem positiven Effekt, dass „der Kontakt zu Patienten und Angehörigen vor Ort persönlicher wird“.
Komplettiert wird das Caritas-Haus durch fünf Senioren-Wohnungen im Erdgeschoss. Hier bietet der Verband das beliebte „Service-Wohnen“ an: Die Wohnungen sind komplett seniorengerecht und barrierefrei eingerichtet. Bei Bedarf können die Mieter ambulante Pflegeleistungen bei der neuen Sozialstation hinzubuchen.
Mit all seinen Bestandteilen ist das Caritas-Haus laut Vorstand Matthias Timmermann ein ausgereiftes „vernetztes Versorgungsangebot für Senioren“. Es wird jeder Phase des Altwerdens gerecht – vom selbstständigen Wohnen über die ambulante Pflege bis hin zum Lebensabend in der Gemeinschaft in der Senioren-WG. Bürgermeisterin Susanne Mittag unterstreicht: „2010 gab es erste Gespräche über das Projekt. Wir haben in den Jahren danach etwas ganz Tolles entwickelt.“ Das Caritas-Haus passt ihrer Ansicht nach hervorragend in das neue Baugebiet, das nicht als klassische Einfamilien-Haus-Siedlung angelegt sei, sondern als ein Mix aus Familienhäusern, Mietwohnungen, Senioren-Wohnen und Angeboten für Alleinerziehende entstehen werde.
Das Gebäude ist im KfW-70-Standard geplant. Das bedeutet, dass die Immobilie die aktuellen Energieverbrauchs-Richtwerte um 30 Prozent unterschreitet. Vorteil für die Bewohner: Die Nebenkosten bewegen sich auf Niedrig-Niveau. Architekt Thomas Quack (Herford) sagte, der Dorfplatz werde durch das Caritas-Haus eingefasst. „Ein städtebaulichen Gewinn für Langenberg“, so Thomas Quack. Er betonte in dem Zusammenhang, dass nur zweigeschossig gebaut werde, „obwohl wir hätten dreigeschossig bauen können“.
Das Bauvorhaben befindet sich derzeit in der Ausschreibungsphase. „Erste Vergabegespräche mit örtlichen Unternehmen gibt es bereits“, erklärt Matthias Timmermann. Bei der Gemeinde Langenberg bedankt er sich für die wohlwollende Begleitung des Projekts.
Anfragen für die Tagespflege, die Senioren-WG und die Senioren-Wohnungen nimmt der Caritasverband bereits jetzt entgegen. Weiter gehende Informationen gibt es unter Tel. 05241/9883-0.