Gütersloh. Um angemessen mit alkohol- und drogenkonsumierenden Jugendlichen in Kontakt zu kommen, haben 12 pädagogische Fachkräfte der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Gütersloh (AWO) aus den Feldern Schule, offene und aufsuchende Jugendarbeit erfolgreich die Fortbildung „MOVE“ abgeschlossen. Die Abkürzung steht für „Motivierende Kurzintervention bei konsumierenden Jugendlichen“ und ist ein dreitägiges Fortbildungsangebot in Gesprächsführung der Caritas Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Gütersloh. Kai Treptow leitet den Fachbereich Jugend der AWO und freut sich über diese Fortbildungsmöglichkeit: „Unsere Fachkräfte stehen in einem intensiven Kontakt mit jungen Menschen und bekommen daher schnell mit, wenn in deren Leben etwas aus dem Ruder läuft.“ Und Svenja Karweger von der Caritas Fachstelle für Suchtvorbeugung ergänzt: „Jugendliche Konsumenten definieren sich jedoch in der Regel nicht als suchtgefährdet, solange keine schwerwiegenden Folgeprobleme auftreten. Somit nutzen sie von sich aus nur sehr selten die bestehenden Beratungsangebote.“
Hier kommen nun die geschulten AWO-Fachkräfte ins Spiel, die mithilfe von Beziehungsarbeit eine Verhaltensänderung fördern können. „Das Konzept MOVE geht davon aus, dass jede Veränderung des Konsumverhaltens nicht von heute auf morgen passiert. Veränderung ist ein Prozess, der in Phasen verläuft und Zeit braucht“, erläutert MOVE-Trainerin Svenja Karweger. „Ein zentrales Stichwort ist deshalb die Motivation. Diese gilt es in einem wertschätzenden Gespräch mit dem Jugendlichen entsprechend zu entwickeln und voranzutreiben.“ So erlernten und trainierten die Teilnehmenden an den drei Fortbildungstagen praktische Handlungsstrategien und Gesprächstechniken.
Der AWO Kreisverband Gütersloh arbeitet bereits seit einigen Jahren mit der Suchtvorbeugung der Caritas im Kreis zusammen: „Jugendhilfe ist Netzwerkarbeit“, sagt Treptow. „Daher haben wir einen guten Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen der Caritas Suchthilfe und Suchtvorbeugung. So können wir uns zum einen selber regelmäßig weiterbilden und können zum anderen auch unsere Jugendlichen an Stellen verweisen, mit denen wir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen.“ Dem kann Svenja Karweger von der Caritas nur zustimmen: Neben Gesprächsführung geht es in den Fortbildungen der Fachkräfte in der Regel um Methoden und Materialien für die suchtpräventive Gruppenarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.