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Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumenten

„Mein Lebenstraum ist Drogen frei zu sein und ein neues Leben zu führen.“, so formuliert es ein Klient der Caritas Drogenberatung in Gütersloh anlässlich des diesjährigen Nationalen Gedenktages für verstorbene Drogenkonsumenten am 21. Juli. Die Caritas Sucht- und Drogenhilfe begeht diesen Gedenktag schon seit einigen Jahren. „Der Umgang mit Tod und Trauer ist leider auch ein fester Bestandteil unserer Arbeit“, weiß Drogenberaterin Ursula Scholzen. „Jedes Jahr versterben zwischen 5 und 10 unserer Klienten an den Folgen ihres Drogenkonsums oder deren Begleiterkrankungen.“ Bundesweit gab es laut aktuellem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung im letzten Jahr einen Anstieg der Drogentoten von 18,8% - von 1.032 auf 1.226 polizeilich registrierter Todesfälle.

„Fast jeder Verstorbene hinterlässt trauernde Verwandte und Freunde unter unseren Besuchern“, weiß Johanna Lind, Mitarbeiterin im Cafe- und Servicebereich der Drogenberatung an der Roonstraße 22 in Gütersloh. „Wir schaffen jedes Mal für die Trauernden eine Möglichkeit, mit ihren Gefühlen umzugehen. Im Mittelpunkt stehen dabei Gespräche.“ Ursula Scholzen fügt hinzu: „Ebenso wichtig ist es, wieder Hoffnung zu erlangen und sich somit nicht hilflos gegenüber dem eigenen Leben zu fühlen.“ Daher stehen beim diesjährigen Gedenktag die Lebensträume der Klienten im Mittelpunkt: Welcher Traum macht mein Leben lebenswert? „Des Weiteren haben wir mit Klienten kleine Steine gestaltet, die wir in einem Beet an unserem Haus niederlegen um an die Verstorbenen zu erinnern“, so Caritas-Mitarbeiterin Johanna Lind.

Grundsätzlich ist der Cafe- und Servicebereich eine niederschwellige Anlaufstelle für Drogenkonsumenten in Gütersloh, die  montags bis freitags geöffnet ist. Neben diversen Freizeitangeboten, der Unterstützung bei der Wohnungssuche und der Möglichkeit eines gesunden Frühstücks, steht auch die Gesundheitsförderung im Mittelpunkt. So hält das Team einen sogenannten Spritzentausch vor, bei dem benutze Spritzen gegen neue getauscht werden können. Ebenso gibt es die Möglichkeit, Wäsche zu waschen und zu duschen. Mehrmals im Jahr findet eine offene medizinische Sprechstunde mit Theo Koppers vom Kreisgesundheitsamt statt.

Weitere Informationen über die Unterstützungsangebote der Caritas Sucht- und Drogenhilfe finden Interessierte »hier.

Ursula Scholzen (links) und Johanna Lind (rechts) von der Caritas Sucht- und Drogenhilfe präsentieren Gedenksteine, die von Klienten anlässlich des diesjährigen Nationalen Gedenktages für verstorbene Drogenkonsumenten gestaltet wurden.