Vor dem Älterwerden kann niemand davonlaufen. Wir alle wissen, dass das Leben darauf hin steuert. Aber bereiten wir uns auch darauf vor? Genau dabei möchte das Projekt „LISA“ helfen. LISA steht für „Leben mit Selbstständigkeit im Alter“. Im März beginnt eine neue Reihe mit wöchentlichen Treffen, in denen älter werdende Menschen über das Älterwerden sprechen, sich durch Bewegung fit und den Geist wach halten. LISA ist ein Projekt es Caritasverbandes für den Kreis Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Dekanatsbildungswerk.
Die Reihe beginnt am Mittwoch, 1. März 2017, im Bauernhaus Spexard. Zehn Mal – jeweils mittwochmorgens – treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Angesprochen sind Menschen ab 55 Jahren aus dem gesamten Kreis Gütersloh.
Wer einmal dabei war, ist froh teilgenommen zu haben. Edda Luxen zum Beispiel. Sie sagt: „Hier kann man offen darüber sprechen, dass man im Alter bestimmte Dinge nicht mehr kann. Man hört, dass es anderen auch so geht und merkt, dass man mit diesen Problemen nicht alleine ist.“ So ähnlich hat es auch Günter Gulitz erlebt: Manchmal trage man ein Sorgen-Thema unter dem Herzen. Wenn das dann in der Gruppe angesprochen wird, sei das befreiend.
Von 9 bis 11.30 Uhr dauern die Treffen – eine kleine Pause gehört dazu. Karin Gehle und Elisabeth Gierecker leiten die Gruppe an. Die Teilnehmer lernen, wieder mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Dabei werden einfachste Mittel eingesetzt – wie zum Beispiel ein Staubtuch, mit dem Putzbewegungen nachgeahmt werden. Ganz wichtig: Wer nicht mehr mithalten kann, macht eine Pause Karin Gehle: „Jeder wird so akzeptiert, wie er ist, und darf alles sagen.“
Ziel ist es, in der Gruppe etwas für die Gesundheit an Körper, Geist und Seele zu tun. Gedächtsnistrainings, Bewegung, aber vor allem Gespräche über Lebensfragen im Alter gehören zu den Inhalten. Themen wie „Was ist Glück?“, „Alternative Wohnformen im Alter“ oder „Grenzen erleben“ bestimmen die Diskussionen, zu denen sich die Teilnehmer ganz locker im Stuhlkreis zusammensetzen.
Der tiefere Sinn von LISA ist es, sich möglichst früh auf das Älterwerden vorzubereiten. Nach Worten von Mechtild Reker, die das Projekt 2002 für den Caritasverband erdacht hat und nun koordiniert, belegen Studien, dass Menschen länger fit blieben, wenn sie Sport und geistiges Training in Kombination ausüben.
Auch geht es beispielsweise darum, „rechtzeitig neue Netzwerk aufzubauen“. So tragisch es auch ist: Irgendwann sterben alte Freunde weg, und plötzlich ist man allein. Da sei es wichtig, rechtzeitig gewohnte Lebenskreise zu erweitern und neue Themen für sich zu entdecken.
„Wichtig ist, dass man dabei ist. Sonst hat man als älterer Mensch schnell das Gefühl, ausgegrenzt zu sein“, unterstreicht Edda Luxen. Sie findet, jeder müsse mindestens einmal im Leben ein „LISA-Seminar“ besuchen. „Ich versuche das anderen schon immer schmackhaft zu machen“, lacht Edda Luxen.
Für die Treffen bietet das Bauernhaus Spexard die perfekte Kulisse. Der Ort liegt zentral im Kreis Gütersloh. Parkmöglichkeiten sind im Übermaß vorhanden. Das Ambiente ist traumhaft. Wer also Lust hat mitzumachen, erreicht Mechtild Reker beim Caritasverband des Kreises Gütersloh unter Tel. 05241/9883-15.