Rheda-Wiedenbrück/Herzebrock-Clarholz. Wie lange sollte mein Kind täglich online sein? Welche Risiken lauern bei Instagram, TikTok & Co.? Wie können Eltern ihre Kinder besser davor schützen? Um diese und viele weitere Fragen drehte sich ein gut besuchter Fachvortrag, zu dem die Caritas Gütersloh in die Johannisschule in Rheda-Wiedenbrück eingeladen hatte. Gemeinsam organisiert wurde der kostenlose Infoabend von den Teams der Caritas-Schulsozialarbeit aus Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock-Clarholz. Er richtete sich an Eltern aus beiden Kommunen.
Die Medienpädagogin Ranka Bjelic von der Landesanstalt für Medien NRW sprach vor rund 40 Müttern und Vätern von Kindern der vierten bis sechsten Klassen der unterschiedlichsten Schulformen. Der Vortrag „Social Media – Content um jeden Preis“ handelte im Kern davon, was Kinder und Jugendliche wissen müssen, um sicher im Internet unterwegs zu sein. Die Referentin stellte zudem aktuelle Medientrends und Themen wie Kettenbriefe, Challenges, Hashtags, Cybermobbing und Aufsichtspflicht bzw. mögliche rechtliche Konsequenzen vor.
Darüber hinaus versetzte Ranka Bjelic die Anwesenden zurück in deren eigene Kindheit, erinnerte sie an die ersten Medienerfahrungen und Diskussionen mit den Eltern. Damals sei es eher um den Fernsehkonsum gegangen: Was darf geguckt werden, welche Sendungen und wie viele? „Die Kernprobleme waren gleich“, so Ranka Bjelic. „Nur, dass die Medien sich jetzt weiterentwickelt haben, mehr können und immer präsent zu sein scheinen.“
Also Social Media-Nutzung ja – aber behutsam und mit Begleitung: So könnte man das Fazit des Vortrags zusammenfassen. Die Expertin stellte einen Vergleich zwischen dem Surfen im Netz und dem Fahrradfahren lernen her. „Anfangs sind die Kinder noch wackelig auf dem Rad unterwegs, so dass Eltern sie lieber auf dem Bürgersteig statt auf der Schnellstraße fahren lassen.“ Mit der Zeit bekämen sie dann immer mehr Sicherheit, verbesserten ihre Fähigkeiten und schärften ihr Risikobewusstsein, so die Referentin.
Nach dem Vortrag hatten die Eltern noch Gelegenheit, Fragen zu stellen, es entwickelte sich ein angeregter Austausch. Die Verantwortlichen zeigten sich mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden. „Die Bedeutung der Sozialen Medien nimmt immer mehr zu, was jede Menge Chancen, aber auch Gefahren birgt. Deshalb war es uns wichtig, dass wir Eltern und Kinder frühzeitig dafür sensibilisieren“, erläuterte Caritas-Fachbereichsleiter Felix Büscher den Hintergrund zur Veranstaltung.
Schulsozialarbeiter Lars Walz ergänzte: „Wir freuen uns sehr, dass der Vortrag auf ein breites Interesse über alle Schulformen hinweg gestoßen ist und wir den Eltern ein Stück mehr Sicherheit geben konnten. Der Vortrag war anschaulich, es wurden viele Fragen gestellt. Die gute Zusammenarbeit der beiden Teams aus der Schulsozialarbeit hat sicherlich zum Gelingen des Infoabends beigetragen.“